Zeckenschutz für Hunde

Der Winter war mild, die Zahl der Zecken könnte entsprechend hoch ausfallen. Also ist es an der Zeit, sich Gedanken über einen wirksamen Zeckenschutz für Hunde zu machen. Schließlich soll der Sommer im Freien, also im Wald und auf der Wiese, genossen werden – von Hund wie von Herrchen.

Wirksamer Zeckenschutz für Hunde

Es gibt unterschiedliche Methoden, seinen Hund vor den Zecken zu schützen. Zeckenhalsbänder sind für kleine Hunde eine wirksame Methode, um sich den Schutz vor den Zecken zu sichern. Beim Zeckenhalsband ist der Wirkstoff direkt auf das Halsband, das auf der Haut des Hundes aufliegt, aufgetragen. Dies bedeutet für den Hund einen permanenten Kontakt zu dem Wirkstoff über den gesamten Zeitraum der Wirkungsdauer. Diese beträgt, je nach Hersteller 6 – 8 Monate. Bei dem Halsband wird der Wirkstoff Deltamethrin, manchmal auch Flurmethrin, eingesetzt. Nach dem Anlegen wird er an die Haut abgegeben, wo er sich in der Lipidschicht verteilt. Zu Beginn der 2. Woche des Tragens ist bereits ein vollständiger Schutz erreicht, der bis zum Ende der Tragedauer anhält. Dieser Wirkstoff ist bekannt für seine Mehrfachwirkung: Abschrecken, Lähmen, Töten. Somit wird der Hund, nachdem der volle Schutz erreicht ist, im besten Fall vollständig von den Zecken gemieden. Befällt ihn dennoch eine, wird sie ihn nicht mehr stechen.  Nebenwirkungen sind nur wenige bekannt: Selten Hautreaktionen wie Haarausfall, Juckreiz oder Hautrötungen. Kommt es zu neurologische Ausfällen wie Spasmen oder Zittern, sollte das Zeckenhalsband entfernt werden. Es darf erst ab der 7. Lebenswoche verwendet werden. Auf keinen Fall soll es bei Katzen Anwendung finden. Dies gilt für alle Zeckenschutzmittel für Hunde.

Zeckenhalsbänder werden von verschiedenen Herstellern angeboten. Zwei, die über die oben genannte Wirkung verfügen, sind von der Firma Bayer das „Seresto“ und von der Firma Intervet „Scalibor“. Natürlich gibt es auch von anderen Herstellern Zeckenhalsbänder. Diese beiden jedoch führen im Test die Gruppe an.

Einfach in der Handhabung – Das Spot-on

Ein Zeckenmittel, das direkt auf die Haut aufgetragen werden kann, kann als Spot-on-Ampulle angeboten werden. Das bedeutet, dass es an einer von den Haaren befreiten Stelle im Genick aufgebracht wird. Es kann kurz einmassiert werden, wozu Einmalhandschuhe zu empfehlen sind. Bei großen Hunden ab 15 kg Körpergewicht wird empfohlen, eine zusätzliche Ampulle des Zeckenschutzes an der Schwanzwurzel aufzubringen. Auch dieses Zeckenschutzmittel ist gut erprobt, sodass es nur selten zu einer Hautirritation oder einer Entzündung kommt. In besonderen Fällen hat der Hund mit Irritationen des Magen-Darm-Traktes oder des Nervensystems reagiert.

In der Testgruppe der Spot-on-Zeckenmittel führen 2 Mittel das Feld an: Exspot und advantix. Exspot ist apothekenpflichtig und wird in unterschiedlichen Verkaufsgrößen angeboten, je nach Größe des Hundes gestaffelt. Die Wirkungsdauer beträgt maximal 4 Wochen.

Das Mittel advantix unterscheidet sich nur geringfügig von Exspot. Der größte Unterschied besteht darin, dass es verschreibungspflichtig ist. Seine Anwendung bedarf also des vorherigen Besuches beim Tierarzt.  Hinsichtlich der Wirkungsdauer und der möglichen Nebenwirkungen sind nur geringfügige Abweichungen von denen von Exspot festzustellen.

Dies gilt auch für die anderen Spot-On-Präparate, die ebenfalls im Handel zu finden sind.

Es muss nicht immer Chemie sein – natürliche Mittel gegen Zecken

Es gibt selbstverständlich auch Zeckenmittel ohne Chemie, die für den Hund eingesetzt werden können. Neben dem homöopathischen Ledum oder der Zeckenbissfiebernosode befinden sich verschiedene natürliche Kompositionen auf dem Markt, die den Wirkstoffen von Geraniol und Teebaumöl basieren. Sie sind ebenfalls erprobt und seit Jahren erfolgreich im Einsatz.

Bei Hunden kann im Gegensatz zu Katzen auch Knoblauch in kleinen Mengen ins Futter gemischt werden. Doch Vorsicht: Bei mehr als 15g Knoblauch pro Kilo Körpergewicht können Vergiftungserscheinungen auftreten!

Auch Bernsteinketten werden immer wieder empfohlen. Die Bernsteinkette wird direkt am Hals befestigt. Dadurch kommt es zur Reibung auf dem Fell, was zu einer elektrostatischen Aufladung führt. Diese verhindert, dass die Zecke sich durch das Fell bis zur Haut bewegen und dort zu beißen kann. Des weiteren wird der Stoffwechsel angeregt. Es kommt dadurch zu Ausdünstungen durch die Haut, die Zecken nicht mögen. Sie meiden das Tier ganz einfach.

Kokosöl ist ein Mittel, das Zecken ebenfalls nicht mögen. Es wird unters Futter gemischt und führt dazu, dass Zecken sich sofort wieder fallen lassen, wenn sie ein Tier, das regelmäßig Kokosöl erhält befallen. Die Wirkung wird der Laurinsäure zugeschrieben. Entsprechend ist ein Kokosöl zur Anwendung empfohlen, das einen möglichst hohen Laurinsäure-Gehalt aufweisen kann.

Was tun, wenn die Zecke gebissen hat?

Hat sich trotz der Schutzmaßnahme, die alle keinen 100%igen Schutz versprechen können, eine Zecke festgebissen, so ist der Einsatz einer Zeckenzange, Zeckenlasso oder einer Zeckenkarte gefragt. Mit ihrer Unterstützung kann das Abnehmen einer Zecke, egal ob klein oder bereits voll gesogen, problemlos vorgenommen werden. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass ein Mageninhalt der Zecke durch Quetschen oder Ziehen in den Blutkreislauf des Hundes gelangt, da auf diese Weise Krankheitserreger in den Organismus des Hundes gelangen können. Auch wenn es gang und gebe ist, Zecken im Abfluss zu entsorgen, sollte hiervon abgesehen werden. Denn Zecken können wieder Erwarten, über einen längeren Zeitraum im Wasser überleben. Es ist daher zu empfehlen, die Zecke in ein Stück Papier zu wickeln um sie dann mit einem stabilen Marmeladenglas oder ähnlichem zu zerdrücken. Der Druck der Finger oder eines Schuhabsatzes sind nicht ausreichend.

Jeder entscheidet selber

Es ist die Entscheidung eines jeden Hundebesitzers, mit welchem Mittel er den Zeckenschutz seines Hundes aufrechterhalten möchte. Wichtig ist es für ihn jedoch zu wissen, dass er in jedem Fall noch nach ausgedehnten Spaziergängen in Wald und Flur den Hund nach Zecken absucht. Somit erlöst er diesen nicht nur vom Zeckenbefall, sondern kann mit einem rechtzeitigen Entfernen der Zecke auch ein Infizieren durch Borrelien vermeiden.